Familie, Erwartungen und die Weihnachtszeit: Warum Harmonie so schwerfällt
Weihnachten ist die Zeit, in der wir uns Harmonie, Freude und unvergessliche Momente mit der Familie wünschen. Doch gerade in diesen Tagen fühlen sich viele von uns innerlich zerrissen: zwischen der Sehnsucht nach schönen Momenten und dem Druck, allen Erwartungen gerecht zu werden.
Dazu kommt folgender (tragischer) Fakt: Oft sind es genau die Menschen, mit denen wir Weihnachten verbringen, die unsere inneren Muster und alten Prägungen besonders stark triggern – unsere Familie. Denn hier treffen wir nicht nur auf unsere Liebsten, sondern auch auf die Bezugspersonen, die in der Vergangenheit unbewusst die dysfunktionalen Muster und Schemata geprägt haben, die uns bis heute beeinflussen.
Das könnte erklären, warum es schwer sein kann, an Weihnachten wirklich entspannt und authentisch zu bleiben. Wie können wir mit dem Druck umgehen und unserem Wunsch nach einer tollen Zeit trotzdem näher kommen?
Erwartungsdruck in der Familie: Die Wurzeln liegen oft in der Kindheit
Weihnachten bringt nicht nur Lichterketten und Plätzchenduft mit sich – sondern auch alte Rollen, die wir innerhalb der Familie spielen. Als Kinder haben viele von uns gelernt, bestimmte Erwartungen zu erfüllen, um Anerkennung, Liebe oder Zugehörigkeit zu bekommen. Diese frühen Prägungen können sich in verschiedenen Mustern zeigen:
Warum gerade Weihnachten so emotional aufgeladen ist
Weihnachten wird oft als „das Fest der Liebe“ idealisiert – doch genau diese hohe Erwartungshaltung macht es schwierig. Wir wünschen uns Harmonie, doch gleichzeitig treffen wir auf Familienmitglieder, die unbewusst unsere alten Wunden berühren.
Vielleicht ist es die kritische Bemerkung einer Tante, die deinen Perfektionismus triggert. Oder die ständige Sorge, es deinen Eltern recht zu machen, die dich in deine alte Rolle zurückfallen lässt. Auch unausgesprochene Konflikte, die das ganze Jahr über ignoriert wurden, scheinen plötzlich unter dem Weihnachtsbaum zu schweben.
Die Wahrheit ist: Weihnachten bringt oft genau die Dynamiken ans Licht, die in der Familie unbewusst wirken – und diese Dynamiken können anstrengend sein, gerade wenn alte Verletzungen noch mitschwingen.
Schematherapie: Warum alte Muster uns immer wieder einholen
In der Schematherapie sprechen wir von Schemata – inneren Mustern, die in der Kindheit entstanden sind, um mit schwierigen Situationen umzugehen. Diese Schemata prägen, wie wir uns selbst, andere und die Welt wahrnehmen.
Gerade in der Familie können diese Schemata besonders aktiv werden. Vielleicht kennst du das:
Diese Muster waren in der Kindheit oft Überlebensstrategien, um mit emotionalen Herausforderungen umzugehen. Doch heute hindern sie uns daran, frei und selbstbestimmt zu handeln.
Du fragst Dich: wovon redet sie nur?
Finde hier die Basics zur Schematherapie
Vier Inspirationen, wie du mit dem Erwartungsdruck umgehen kannst
Es ist schwer, alte Muster zu durchbrechen – besonders in der Familie. Doch es gibt Wege, wie du dich Schritt für Schritt vom Perfektionismus und dem Druck, es allen recht zu machen, lösen kannst:
- 1Mach dir die Dynamiken bewusst:
Frage dich: Welche Rolle spiele ich in der Familie, und warum? Erkenne, dass du nicht mehr das Kind von damals bist, das um Anerkennung kämpfen muss. - 2
Setze klare Grenzen:
Es ist okay, auch mal „Nein“ zu sagen – sei es zu zusätzlichen Aufgaben oder zu Themen, die dir unangenehm sind. Deine Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die der anderen. - 3
Bleib bei deinen Werten:
Konzentriere dich darauf, was dir wichtig ist. Wenn du Harmonie schätzt, bedeutet das nicht, dass du alle Konflikte vermeiden musst – sondern dass du respektvoll und ehrlich mit dir selbst und anderen umgehst. - 4Erlaube dir, unperfekt zu sein:
Weihnachten muss nicht perfekt sein, um schön zu sein. Ein schiefer Baum oder ein improvisiertes Essen können genauso magisch sein wie das perfekte Fest.
Praktische Beispiele für den Umgang mit Erwartungen
Fazit: Weihnachtszeit mit mehr Leichtigkeit erleben
Weihnachten ist eine Zeit, in der alte Muster und Erwartungen besonders spürbar werden – vor allem in der Familie. Doch du kannst lernen, mit diesen Dynamiken anders umzugehen. Indem du dir deiner Schemata bewusst wirst, klare Grenzen setzt und dich auf deine Werte konzentrierst, kannst du den Druck loslassen und die Feiertage authentischer und entspannter erleben.
Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern darum, echt zu sein. Und manchmal bedeutet das auch, Fehler zuzulassen und nicht alle Erwartungen zu erfüllen.
Wenn du merkst, dass alte Prägungen dich besonders belasten, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. In meiner Praxis begleite ich dich dabei, alte Muster zu erkennen und neue Wege zu finden, mit diesen Dynamiken umzugehen.
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